(Bild: 20 Minuten/daf)
Von David Frische
Dominik Schmid hat auf diese Saison hin den Sprung in die erste Mannschaft des FC Basel geschafft. Der 19-jährige Rheinfelder verrät, wie er abseits des Fussballplatzes tickt.
Ruhig und mit einem verschmitzten Lächeln sitzt er an einem Holztisch im Café. Die Arme sind leicht verschränkt. Und irgendwie ist er auch ein wenig aufgeregt. Dominik Schmid aus Kaiseraugst, einer der neuen «jungen Wilden» beim FC Basel, gekommen, um die Karten innerhalb der Mannschaft neu zu mischen. Am 10. März dieses Jahres, seinem 19. Geburtstag, hat Schmid seinen ersten Profivertrag bei Rotblau unterschrieben.
Schmid ist ein eher schüchterner Typ, der auf dem Rasen profimässig Vollgas gibt. «Ein bisschen Ehrgeiz reicht da nicht», sagt der ausgebildete Mittelfeldspieler mit bestimmtem Ton. Der Sportler mit grossem Selbstvertrauen kommt da schlagartig zum Vorschein. Neben dem Platz sei er aber «eher der ruhige Typ», so das Jungtalent.
Mit seinen Freunden siehts allerdings anders aus. Unter Kumpels sage er schon mal, wo’s langgeht und was man unternehme. Denn Schmid ist spontan und unkompliziert: «Ich bin für fast alles zu haben», sagt der gebürtige Rheinfelder.
«War vielleicht dreimal im Ausgang»
Ein wilder Partygänger ist Schmid aber nicht. Liegt das am Profisport? «Überhaupt nicht. Ich war bislang in meinem ganzen Leben vielleicht dreimal im Ausgang.» Rumhängen ist aber auch nicht sein Ding. In seiner Freizeit sei er selten zu Hause. Schmid ist ein Typ der geselligen Sorte. Familie, Freunde und Fussball sind die wichtigsten Dinge in seinem Leben.
Seiner Familie habe er viel zu verdanken, den Eltern wie auch den Grosseltern. Letzteren nicht nur das Lieblingsessen – Pouletpiccata mit Safranrisotto vom Grosi – sondern auch die Untersützung bei der Ausbildung und beim Fussball. Und hat Schmid denn eine Freundin? «Das möchte ich noch nicht sagen», sagt er geheimnisvoll.
Schmid, der Junge aus Kaiseraugst, wohnt ebenda bei seinen Eltern. Seine 21-jährige Schwester ist mittlerweile ausgezogen. Der Fussballer führt ein zufriedenes, unkompliziertes Leben. So kann er sich voll auf den Sport konzentrieren, wie er es auch schon während seiner Ausbildung getan hatte: Er ist gelernter Maler, hat seine Lehre mit dem Fussball spielen kombiniert. Eine strenge Angelegenheit. «Es war nicht immer einfach, auch auf dem Bau ist körperliche Arbeit gefragt», sagt Schmid rückblickend.
Trotz Piccata und Risotto nicht nach Italien
Nun kann sich Schmid voll und ganz auf den FCB konzentrieren, wo er sich «unbedingt beweisen» möchte. Am 30. Juli kam er zu seinem Super-League-Debüt beim Heimsieg gegen den FC Luzern; bisher durfte er in drei Meisterschaftsspielen und in einem Cupmatch auflaufen. Er ist auch im Team der U21-Nati.
Sollte er den Durchbruch schaffen, wäre später die englische Premier League ein mögliches Ziel. Einen Lieblingsverein hat Schmid zwar nicht, er lässt aber schon durchblicken, dass auch «Barcelona nicht schlecht wäre». Also lieber Spanien als Italien, trotz Grosis Pouletpiccata und Safranrisotto. Schliesslich würde dort mit Ivan Rakitic ein anderer gebürtiger Rheinfelder mit einer FCB-Vergangenheit warten.
Erschienen am 4. Oktober 2017 auf 20min.ch und in der Printausgabe von «20 Minuten».
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